Vor dem Welpenkauf

Herzlich willkommen...

Ich freue mich, dass Sie sich vor dem Welpenkauf ein paar Gedanken machen und hier eventuell gewisse Entscheidungshilfen finden.

Ihr neues Familienmitglied wird Sie im Schnitt 15 Jahre Ihres Lebens begleiten und ein Teil davon sein.
Also eine Entscheidung, die gut überdacht sein will.

Darum sollte man sich VOR dem Welpenkauf gut informieren, um eine passende Auswahl treffen können. 
 

Ein kleiner Welpe...

Wenn Sie einen Welpen adoptieren wollen, sollten Sie einige Dinge beachten.

Zu schnell lässt man sich von den winzigen Pfoten, dem treuen Blick und dem weichen Kuschelfell eines Welpens verleiten.
Jedoch macht ein Spontankauf Sie nicht unbedingt glücklich.

Bevor Sie einen neuen Wagen kaufen, machen Sie sich auch Gedanken, was Sie benötigen, welche Ausstattung Sie gerne hätten, für wie viele Personen oder welchen Zweck der Wagen dienen soll. Sie fahren nicht in das nächste Autohaus und kaufen den schicken roten Flitzer, weil der Lack so schön in der Sonne geglänzt hat, wenn Sie eigentlich eine alltagstaugliche Familienkutsche für den Stadtverkehr benötigen.

Natürlich ist ein Welpe kein Auto und die Emotionen und die Verweildauer sind ganz andere, aber: Je genauer Sie sich im Vorfeld Gedanken machen über die Rasse, die Eigenschaften, das gemeinsame Leben und woher der Hund stammen soll, umso geringer wird die Möglichkeit einer bitteren Enttäuschung - für beide Seiten!

 

Tierheim bzw. Tierschutz

Sie möchten einen Welpen aus dem Tierschutz? Auch das ist möglich - denn in Tierheimen und bei Tierschutzvereinen gibt es immer wieder Welpen unterschiedlicher Rassen und Mixe.

Warum Welpen im Tierschutz landen?  Mancher Welpe wird schnell wieder abgeschafft, weil sich der Mensch im Vorfeld nicht darüber im Klaren war, was Welpenaufzucht bedeutet. Es gibt ungewollte Würfe und die Menschen haben nicht die Zeit oder die Möglichkeit, diese vernünftig großzuziehen. 

Manchmal gibt es Welpen aus Beschlagnahmen oder durch "Zucht-" Auflösungen. Ein solcher Welpe hatte vielleicht nicht den besten Start ins Leben, aber eine seriöse Tierschutz-Organisation oder das Tierheim steht  Ihnen gerne aufklärend und beratend zur Seite.

Häufig arbeiten Tierheime und auch Tierschutz-Organisationen gerade bei Welpen mit Pflegestellen. Diese sollte idealerweise Erfahrung in der Aufzucht von Welpen haben und genügend Zeit mitbringen für eine rund um die Uhr Betreuung.

Es gibt Tierschutzorganisationen, die auf bestimmte Rassen spezialisiert sind, so dass Sie eventuell auch Ihren Wunsch nach einem Rassehund erfüllen können.

Welpen aus dem Tierschutz sollten genau wie beim Züchter tierärztlich betreut und altersentsprechend geimpft sein. Fragen Sie ruhig, inwieweit man die Welpen bereits sozialisiert hat. Gerade bei Tieren aus schlechter Haltung ist dies besonders wichtig.

Einen Welpen aus dem Tierschutz zu nehmen, ist also eine sehr gute Möglichkeit, vorausgesetzt die Betreuung läuft ähnlich gut ab wie bei einem seriösen Züchter. Zudem ist der Preis für die Vermittlung häufig recht gering, wobei der Preis natürlich nicht das entscheidende Argument sein darf!

Es fällt aber auf, dass der "Preis" eines Welpens aus dem Tierschutz häufig deutlich unter dem Preis eines Welpen vom Händler und etwa gleich auf der Höhe des Vermehrers liegt. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass die Entscheidung für den Tierschutz die bessere ist.

Bedenken Sie, dass die Tierschutzvereine mit der Summe nur kostendeckend arbeiten. Manch ein Hund ist nur kurze Zeit im Tierheim, dann hat man etwas "Gewinn" - aber viele sind sehr viel länger da, dann hat man viel "Verlust". Während es beim Tierheim also um Kostendeckung geht, macht der Händler an dem Welpen Gewinn. Wenn aber die Summe für den Hund schon sehr gering ist, vielleicht um die 350€, dann muss an der Aufzucht, Pflege und tierärztlichen Kontrolle gespart worden sein, um überhaupt für diese Summe gewinnbringend mit Welpen handeln zu können.

Natürlich gibt es auch schwarze Schafe unter den Tierschutzvereinen, z.B. die, die im großen Stil Hunde aus dem Süden importieren. Durchforsten Sie im Vorfeld das Internet und prüfen Sie den Verein. Wann immer Sie ein ungutes Gefühl haben, oder man Sie zu einer Entscheidung drängt, hören Sie auf Ihr Bauchgefühl. Eine seriöse Organisation möchte für Sie und den Hund eine Verbindung, die ein Leben lang hält. Darum muss es stimmig sein. Verantwortliche Tierschützer werden Sie nicht drängen oder Mitleids-Argumente einsetzen um Sie zu überreden.

Darum: Entscheiden Sie sich bitte auch nicht für einen Welpen, den Sie nur vom Bild kennen und der dann extra für Sie nach Deutschland geholt wird. Was wenn die Chemie nicht stimmt? Wir haben bereits eine genügend große Auswahl hier, darunter finden Sie bestimmt auch Ihren Traumhund.

 

Ein Welpe "von Privat" 

Welpen werden nicht nur bei Züchtern oder eines Vermehrers geboren, auch in privaten Haushalten gibt es oft geug Würfe. Sei es, weil jemand dachte, die eigene Hündin müsse einmal im Leben Nachwuchs haben oder weil Nachbars Rüde die Hündin interessant findet und nicht aufgepasst wurde. So finden sich natürlich nicht nur Hunde der gleichen Rasse zusammen, sondern viele Mischungen entstehen auf diesem Weg.

Aber um die Frage gleich zu klären, NEIN es muss nicht immer ein Rassehund sein. Es gibt phantastische Mischlinge, wobei manche Verpaarungen tatsächlich auch problematisch sein können. Generell gilt hier die liebevolle, fachgerechte Aufzucht als Notwendigkeit für einen guten Start in ein ausgeglichenes Hundeleben.

Worauf sollten Sie beim Kauf eines Welpen aus einem Privathaushalt achten?

- fragen Sie nach dem Muttertier und achten Sie darauf, wie sie mit ihren Welpen umgeht. Erkundigen Sie sich nach Erkrankungen, nach ihrem Wesen. Ist sie ein eher ängstlicher Hund, oder gelassen bis selbstbewusst?

- fragen Sie nach Erbkrankheiten, möglichst auch bei dem Rüden. Das wird vielfach nicht herauszubekommen sein, aber behalten Sie diesen Aspekt trotzdem im Auge. Auch andere Verpaarungen, die unwissend vorgenommen wurden, können zu massiven Gesundheitsproblemen führen (z.B. merle-merle Verpaarungen)

- wohnen Welpen, Mutter und eventuelle andere Hunde im Haus?  Auch das ist eine wichtige Frage, denn sie zeigt direkt die Beziehung, die die Menschenfamilie zu dem Muttertier und ihren Welpen hat.

- die Welpen sollten genau wie bei einem Züchter mit möglichst vielen Umwelteinflüssen in Kontakt kommen während der ersten Lebenswochen, d. h. verschiedene Geräusche, Untergründe, Menschen und Situationen.

- werden Mutter und Welpen von einen Tierarzt betreut? Ist dieser zufrieden mit der Entwicklung? Gibt es - je nach Alter der Welpen - einen Impfausweis, den man Ihnen zeigen kann?

- Wie reagieren Mutter und Welpen auf die menschlichen Bezugspersonen, freudig, gelassen, entspannt oder eher ausweichend, gestresst...

- Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl. Ist da wirklich nur einmal "aus Versehen" die Hündin gedeckt worden oder hatte die Hündin schon häufiger Welpen?

 

Ein Welpe vom Züchter

Mit Züchter meine ich an dieser Stelle die Züchter im eigentlichen Sinne. Denen die "Verbesserung" der Rasse am Herzen liegt. Die Hunde aufgrund besonderer Kriterien miteinander verpaaren um so möglichst bestimmte Eigenschaften und einen bestimmten Hundetyp zu erzielen. Die ihre Rasse, die Eigenschaften, Vorzüge, Nachteile und eventuelle Erbkrankheiten genau kennen. Deren Hunde gesundheitlich bis ins kleinste durchgecheckt sind und die diese Untersuchungen auch gerne nachweisen. Und die Vorfahren Ihrer Zuchthunde gesundheitlich genauestens geprüft haben. Auch wird die Aufzucht im Haus erfolgen. Achten Sie darauf, dass die Hunde im Haus leben und engen Familienanschluss haben.

Ein guter Züchter hat in der Regel nicht mehr als einen Wurf gleichzeitig zu liegen. Ein Wurf der kleinen Würmer macht richtig Arbeit, wenn man es denn richtig macht. Einige Ausnahmen bei Rassen die in der Regel nur 1-3 Welpen haben gibt es natürlich auch.

Denn nachdem Elterntiere sorgfältig gewählt sind, auf sämtliche Erkrankungen und Gendefekte (jeweile bei verschiedenen Rassen) untersucht wurden und die Tiere charakterlich einwandfrei sind, geht schon mit der Trächtigkeit die Mehrarbeit los. Die Hündin muss tierärztlich betreut werden und bekommt in den allermeisten Fällen Zusätze zum Futter.
Rückt der Geburtstermin näher, wird eine Rundum-Betreuung fällig, damit immer jemand zugegen ist wenn die Geburt losgeht. Ein verantwortungsvoller Züchter hat Erfahrung bei der Geburtshilfe oder vielleicht einen Tierarzt an seiner Seite. Er ist gut informiert über Prägung und Sozialisierung von Welpen, er weiß über notwendige Impfungen Bescheid und kann bei der Ernährung der Welpen beratend zur Seite stehen.
Er wird darauf achten, dass die Welpen in den ersten Wochen Erfahrungen mit verschiedenen Menschen, Tieren, Orten, Geräuschen und Untergründen machen können, ohne sie dabei zu überfordern. Jeden Tag Halli-Galli tut einem Welpen nicht gut.

Ein guter Züchter wird Sie kennenlernen wollen. Er wird Sie fragen, warum Sie sich für "seine" Rasse entschieden haben. Er wird Ihnen Fragen zu Ihren Lebensumständen, zu Ihrer Wohnung und zu Ihren Arbeitszeiten stellen. Nicht weil er bodenlos neugierig ist, sondern weil er wissen möchte, wohin sein Welpe kommen soll. Wenn man Welpen mit Sachverstand und Herzblut großzieht ist es den meisten Menschen wichtig zu wissen wo sie hinkommen und wie sie sich entwickeln.

Einem guten Züchter dürfen und sollen Sie Löcher in den Bauch fragen. Nach Aufzucht, wieviele Würfe die Mutterhündin hatte, ob es noch andere Zuchthunde gibt, wo diese gehalten werden. Was passiert mit den Hündinnen, die nicht mehr zur Zucht verwendet werden?

Ein guter Züchter wird in seinem Kaufvertrag festhalten, dass Sie den Hund nicht einfach weiterverkaufen dürfen und er im Zweifel zurück an den Züchter gegeben werden muss. Empfinden Sie das nicht als Gängelei. Ein guter Züchter fühlt sich für "seine" Hunde verantwortlich, ein Hundeleben lang!

 

Und zu guter Letzt...

Händler und Vermehrer

Es gibt sie an vielen Orten in Deutschland, die Hundehändler und "Hundefarmen". Mittlerweile gibt es auch einen "Zoofachhandel", der wieder Hundewelpen im Programm hat. Eine Sache, die es in Deutschland viele Jahre nicht gegeben hat.

Verlockend: Auf einen Schlag direkt viele Welpen unterschiedlichster Rassen präsentiert zu bekommen. Einer süßer als der andere und alle sofort verfügbar. Keine "lästigen" Fragen vom Züchter, sondern aussuchen und mitnehmen. Kaufen - die Ware Hund.

Warum Sie es trotzdem nicht tun sollten:


- häufig bekommen Sie die Mutter der Tiere nicht zu sehen. Sie können nicht beurteilen, wie ihr Gesundheitszustand ist, wie ihr Wesen ist und wie sie mit den Welpen umgeht.

- So sehr ein Händler auch damit wirbt, wie gut er zukünftige Welpenbesitzer aufklärt: Es ist sein Geschäft. Hat Ihnen schon einmal ein Autohändler von einem Wagen abgeraten?

- Schauen Sie sich an, wie die Welpen leben. Sauberkeit und Größe sind zwar wichtig und gut, doch nur weil gesetzliche Auflagen erfüllt sind, ist deswegen der Aufenthalt in einem Ladenlokal für einen Welpen noch lange kein guter Start ins Leben.

- Sie wissen nicht, inwiefern dieser junge Hund auf seine Umwelt geprägt wurde. Ist er ans Autofahren gewöhnt worden, macht ihm ein Staubsauger Angst, kennt er glatte Böden, grüne Wiesen oder den Stadtverkehr?

- Sie wissen nicht, welche Menschen ihren kompletten Wurf an eine Zoohandlung verkauft haben. Was sind das für Menschen, die nicht interessiert, was mit ihrer "Nachzucht" passiert? Ging es den Welpen in ihren ersten Lebenswochen gut oder waren sie vielleicht massivem Stress ausgesetzt? Kein seriöser Züchter gäbe seine Welpen aus der Hand ohne zu wissen wohin sie gelangen.

- Sie wissen nicht, ob Sie mit dem Kauf eines Welpen vom kommerziellen Händler nicht vielleicht einen skrupellosen Vermehrer unterstützen, der seine Hündinnen jedes mal wieder und wieder decken lässt, um sich ein paar Euro dazuzuverdienen.

- Geld spielt keine Rolle. Ok, tut es doch. Doch bedenken Sie stets: Billig ist oft nicht gleich preiswert. Wenn Sie einen Hund vom Hundemarkt in Polen mitbringen, haben Sie das Dauer-Abo für den Tierarzt schon fest in der Hand. Und Sie retten kein Tier, sondern SIE verlängern das Tierleid. SIE sorgen mit Ihrem Kauf dafür, dass die Mutterhündin sicherlich noch einen weiteren Wurf haben muss.... und dann wird es wieder Mitleidskäufer geben, die dann weiterhin das Schicksal der Mutterhündin besiegeln.

Im Gegenzug ist aber auch ein hoher Preis keine Garantie für einen Welpen aus guter Zucht. Die Welpen aus dem Zoofachhandel mit um die 800 Euro sind wahrlich kein Schnäppchen... aber stimmt auch die "Qualität", wenn der Preis stimmt? Bei einem solchen Preis dürfen Sie auch etwas erwarten: Den Züchter vor Ort, der max. einen Wurf zu liegen hat, der Ihnen etwas über die Elterntiere sagen kann, den Grund der Verpaarung und die Eigenheiten der einzelnen Welpen. Der viel über SIE wissen möchte, um sicherzustellen, dass seine Nachzucht in besten Händen ist und der Ihnen garantieren wird, bei Problemen und im Falle einer nötigen Abgabe, den Hund zurückzunehmen. Ein Züchter wird immer wissen wollen, was Sie für ein Mensch sind und ob Sie und einer seiner Welpen glücklich miteinander werden. All das werden Sie im Zoofachhandel nicht bekommen, beim Züchter schon und das für einen fast gleich hohen Preis.


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